Ein Kollege oder eine Kollegin spricht plötzlich unverständlich, klagt über kurzfristig eingetretene starke Kopfschmerzen oder kann nicht mehr richtig stehen und laufen: Menschen mit solchen Warnzeichen müssen unverzüglich ins Krankenhaus gebracht werden, denn oft steckt ein bevorstehender Schlaganfall dahinter.
Jedes Jahr erleiden rund 200.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Der verläuft nicht selten tödlich, denn rund 20 Prozent der Betroffenen sterben innerhalb von vier Wochen nach dem Ereignis, innerhalb eines Jahres stirbt jeder Dritte. Der Schlaganfall ist mittlerweile die dritthäufigste Todesursache nach Herzinfarkt und Krebs. Selbst wenn der Schlaganfall nicht zum Tod führt, bleibt rund die Hälfte der Überlebenden dauerhaft pflegebedürftig oder schwerbehindert.
Ein Schlaganfall wird meist durch eine Durchblutungsstörung im Gehirn verursacht. Blutgefäße werden durch Ablagerungen an ihren Innenwänden oder Blutgerinnsel eingeengt oder ganz verschlossen, dadurch werden die betroffenen Hirnregionen nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und können absterben.
Bei rund 10-15 Prozent der Fälle wird der Anfall dadurch ausgelöst, dass eine Arterie platzt und Hirnblutungen entstehen.
Mit zunehmendem Alter steigt das Schlaganfallrisiko, die Hälfte aller Patienten ist über 75 Jahre alt. Ein erhöhtes Risiko haben auch Menschen, in deren Familien es bereits Schlaganfälle gab. Weitere Faktoren sind Bluthochdruck, Diabetes Mellitus, andauernder Stress, Bewegungsmangel, Übergewicht und nicht zuletzt Rauchen und zu viel Alkohol.
Neben den in der Einleitung genannten Warnzeichen gibt es noch weitere:
- plötzliche Muskelschwäche bis hin zur kompletten Lähmung einer Gesichts- oder Körperhälfte
- Taubheitsgefühl an Körperteilen
- Schluckstörungen
- Sehstörungen (plötzliche Sehverschlechterung, Sehen von Doppelbildern)
- Schwindel
- plötzliche Verwirrtheit oder depressive Grundstimmung
- Bewusstlosigkeit oder Benommenheit
Sollten die Symptome auftreten, muss die Person unverzüglich ärztlich untersucht werden. Nach dem Absetzen des Notrufes wird der Patient mit erhöhtem Oberkörper gelagert und beobachtet, zudem soll er nichts essen und nichts trinken. Jede Minute kann entscheiden. Die Zeitspanne, innerhalb derer eine Behandlung begonnen werden muss, darf maximal viereinhalb Stunden betragen, danach sinkt der Therapieerfolg deutlich. Um immer im Blick zu haben, welche Informationen für den Notruf wichtig sind, empfiehlt es sich Notruf-Schilder anzubringen.
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